Intersektionalität und Lebenslagen: ein kritischer Blick auf Altersdiskriminierung und Geschlechterungleichheit

In dem Fachartikel „Lebenslagen oder Intersektionalität? Gerontologie aus kritisch feministischer Perspektive“ setzen Kirsten Aner und Erna Dosch von der Universität Kassel mit zwei zentralen Konzepten der Ungleichheitsforschung auseinander: dem Lebenslagenkonzept und der Intersektionalität. Ihr Beitrag beleuchtet Stärken und Schwächen beider Ansätze für die Analyse von Altersdiskriminierung und Geschlechterungleichheit aus einer kritisch feministischen Perspektive.

Das Lebenslagenkonzept: Ungleichheiten und ihre ökonomischen Ursachen sichtbar machen

Das Lebenslagenkonzept: Ungleichheiten und ihre ökonomischen Ursachen sichtbar machen Das Lebenslagenkonzept betrachtet Alter(n) und Geschlecht als horizontale gesellschaftliche Strukturkategorien und ermöglicht die Analyse vertikaler und horizontaler Ungleichheiten. Durch den Fokus auf Einkommen und Vermögen werden Benachteiligungen und Privilegien im Produktionsprozess transparent. So können etwa Forscher die spezifischen Lebenslagen älterer Frauen oder von Frauen mit Migrationsgeschichte untersuchen und sozialstaatliche Interventionen ableiten.

Aus radikal kritischer Sicht liegt jedoch eine Schwäche darin, dass die ökonomischen Ursachen von Ungleichheit oft nur implizit bleiben. Intersektionalität und Lebenslagen im Alter scheinen hier einen Mehrwert zu bieten.

Intersektionalität: Mehrfachdiskriminierung in den Fokus rücken

Das Konzept der Intersektionalität erfasst die „Verwobenheit“ von Diskriminierungsverhältnissen entlang von Geschlecht, Ethnizität, Klasse etc. ohne einer „Dimension“ Zentralität einzuräumen. Der Mehrfachdiskriminierung und subjektiven Wahrnehmung von Abwertung wird besondere Aufmerksamkeit geschenkt.

Kritiker warnen jedoch vor einer Entpolitisierung und Vernachlässigung der kapitalistischen Produktionsverhältnisse als Ursache von Herrschaft. Die Fokussierung auf Subjektpositionen könne den Blick auf vertikale ökonomische Unterschiede verstellen.

Die Verbindung beider Ansätze als Ausweg?

Aner und Dosch plädieren dafür, Lebenslagen und Intersektionalität zu einer radikalen Kritik weiterzuentwickeln: Das Lebenslagenkonzept macht die konkreten materiellen Auswirkungen ungleicher Lebensverhältnisse in der Intersektionalität von Alter, Geschlecht, Ethnizität etc. sichtbar und verweist auf ökonomische Ursachen. Intersektionalität sensibilisiert für die mehrdimensionale subjektive Wahrnehmung von Diskriminierung.

Um Herrschaftsverhältnisse, die älteren Frauen, Migranten und Menschen mit Behinderungen aufgezwungen werden, vollumfänglich zu analysieren, müssen beide Ansätze jedoch radikalisiert werden. Dies kann geschehen, indem (Arbeits-)Einkommen, Vermögen und Produktionsverhältnisse als Ursachen von Ungleichheit ins Zentrum rücken und zugleich die gemeinsame ökonomische Unterdrückung aller lohnabhängig Beschäftigten ungeachtet individueller Differenzen thematisiert wird.

Quelle: Aner, K. & Dosch, E. (2023). Lebenslagen oder Intersektionalität? Gerontologie aus kritisch feministischer Perspektive. Z Gerontol Geriat 56, 9–12 (2023). https://doi.org/10.1007/s00391-022-02149-w

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