Frauen trotz männerdominiertem Studienfach benachteiligt

Obwohl Frauen heutzutage häufiger einen Hochschulabschluss erwerben als Männer, sind sie auf dem Arbeitsmarkt immer noch benachteiligt. Dies zeigt sich zum Beispiel am Gender Pay Gap oder den geringeren Chancen von Frauen auf Führungspositionen. Als eine zentrale Ursache dafür gilt die horizontale Geschlechtersegregation bei der Wahl des Studienfachs. Frauen studieren vor allem Sprachen, Geistes- und Sozialwissenschaften, während Männer eher technische und naturwissenschaftliche Fächer wählen. Eine neue Studie von Konietzka und Wen untersuchte nun, inwiefern Frauen durch die Wahl eines geschlechtsuntypischen, sprich männerdominierten Studienfachs eine Gleichstellung auf dem Arbeitsmarkt erreichen können.

Datenbasis und Methodik

Die Autoren analysierten dafür Mikrozensusdaten aus den Jahren 1996 bis 2016. Sie betrachteten die Chancen von Hochschulabsolventinnen und -absolventen zwischen 30 und 45 Jahren, im Anschluss an ihr Studium eine Position in der oberen Dienstklasse zu erreichen. Als zentrale unabhängige Variable diente dabei der Frauenanteil in dem jeweiligen Studienfach. Die Autoren unterscheiden zwischen stark männerdominierten Fächern (<25 % Frauenanteil), moderat männerdominierten Fächern (25 – 40 %), ausgeglichenen Fächern (40 – 60 %) und frauendominierten Fächern.

Geringere Chancen für Frauen in männerdominierten Studenfächern

Die zentralen Ergebnisse: Frauen, die ein männerdominiertes Studienfach gewählt hatten, hatten eine deutlich geringere Chance auf eine Position in der oberen Dienstklasse als männliche Absolventen des gleichen Fachs. Besonders groß war diese Differenz bei sehr stark männerdominierten Studiengängen mit einem Männeranteil von über 75 Prozent. Aber auch in moderat männerdominierten Fächern schnitten die Frauen schlechter ab.

Unterschiede zwischen öffentlichen und privaten Arbeitgebern

In öffentlichen Einrichtungen und im öffentlichen Dienst waren die Unterschiede zwischen den Geschlechtern insgesamt weniger stark ausgeprägt. Die Autoren führen dies auf die höhere Formalisierung und transparentere Rekrutierungspraktiken im öffentlichen Sektor zurück. Die größte Kluft tat sich hingegen in Großunternehmen der Privatwirtschaft auf, wo Mütter mit einem männerdominierten Abschluss die mit Abstand schlechtesten Karrierechancen hatten.

Interpretation und Schlussfolgerungen

Die Autoren interpretieren diese Ergebnisse vor dem Hintergrund von Theorien zu Geschlechterstereotypen und der Benachteiligung von Minderheiten. Ihre Studie zeigt eindrücklich, dass eine geschlechtsuntypische Studienfachwahl allein offenbar nicht ausreicht, um Frauen eine gleichberechtigte Teilhabe und Gleichstellung auf dem Arbeitsmarkt zu ermöglichen. Vielmehr bedarf es wohl weiterer gezielter Fördermaßnahmen, gerade auch für den Aufstieg von Frauen in Führungspositionen der Privatwirtschaft. Die Studie liefert wichtige neue Erkenntnisse zum Zusammenhang zwischen Studienfachwahl und beruflichem Erfolg von Frauen. Allerdings erlauben die verwendeten Querschnittsdaten keine kausalen Aussagen. Weitere Forschung wäre hier sinnvoll, um die Wirkmechanismen noch besser zu verstehen.

Literatur

Konietzka, D. & Wen, S. (2023). Gleiches Studium, gleiche Chancen? Eine Mikrozensusanalyse zur Arbeitsmarktposition von Frauen mit männertypischem Studienfach. Zeitschrift für Soziologie52(3), 302-321. https://doi.org/10.1515/zfsoz-2023-2018

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