Fachsprache in wissenschaftlichen Texten: Definition, Merkmale und Tipps

Fachsprache bezeichnet eine spezifische Ausdrucksweise, die innerhalb eines bestimmten Fachgebiets verwendet wird. Sie dient dazu, präzise und eindeutig zu kommunizieren. Im Gegensatz zur Alltagssprache ist sie oft abstrakter, systematischer und folgt bestimmten Konventionen. Wissenschaftliche Texte nutzen Fachsprache, um komplexe Sachverhalte klar und nachvollziehbar darzustellen.

Merkmale der Fachsprache in wissenschaftlichen Texten

Wissenschaftliche Fachsprache weist mehrere charakteristische Merkmale auf, die sie von der Alltagssprache unterscheiden.

1. Eindeutigkeit und Präzision

Jeder Fachbegriff ist genau definiert und wird in einem spezifischen Kontext verwendet. Dadurch werden Missverständnisse vermieden.

Beispiel:

  • In der Medizin bedeutet „Hypoxie“ einen Sauerstoffmangel im Gewebe, während in der Luftfahrt „Hypoxie“ den Sauerstoffmangel in großen Höhen beschreibt.
  • In der Mathematik ist „Integral“ eine bestimmte Rechenoperation, während der Begriff in der Soziologie für die gesellschaftliche Integration genutzt werden kann.

2. Nominalstil

Wissenschaftliche Texte enthalten häufig viele Substantivierungen, da diese eine hohe Dichte an Informationen ermöglichen.

Beispiel:

  • Alltagssprache: „Wir haben die Daten analysiert.“
  • Wissenschaftssprache: „Die Analyse der Daten ergab signifikante Abweichungen.“

Der Nominalstil kann jedoch auch die Lesbarkeit erschweren, weshalb ein übermäßiger Gebrauch vermieden werden sollte.

3. Abstraktion

Wissenschaftliche Fachsprache arbeitet oft mit abstrakten Begriffen, um allgemeingültige Aussagen zu formulieren.

Beispiel:

  • Alltagssprache: „Lehrer helfen Schülern beim Lernen.“
  • Wissenschaftssprache: „Didaktische Interventionen fördern den Wissenserwerb von Lernenden.“

4. Strukturierte Satzkonstruktionen

Komplexe Sätze mit mehreren Nebensätzen sind in wissenschaftlichen Texten häufig zu finden. Diese erhöhen die inhaltliche Dichte, können aber auch die Verständlichkeit beeinträchtigen.

Beispiel:

  • „Die durchgeführte Untersuchung zeigt, dass eine Zunahme der Partikelkonzentration in der Luft mit einer erhöhten Morbiditätsrate korreliert, was auf eine direkte Gesundheitsgefährdung hindeutet.“

5. Objektivität

Persönliche Meinungen werden vermieden. Wissenschaftliche Aussagen beruhen auf belegbaren Fakten und Studien.

Beispiel:

  • Subjektiv: „Ich finde, dass diese Theorie überzeugend ist.“
  • Wissenschaftlich: „Empirische Studien belegen die Plausibilität dieser Theorie.“

6. Fremd- und Lehnwörter

Viele wissenschaftliche Begriffe stammen aus dem Lateinischen oder Griechischen. Dies erleichtert den internationalen Austausch, kann aber für Laien eine Hürde darstellen.

Beispiele:

  • Psychologie: „Kognitive Dissonanz“ (lat. cognoscere = erkennen, dissonare = nicht übereinstimmen)
  • Medizin: „Tachykardie“ (gr. tachys = schnell, kardia = Herz)
  • Wirtschaftswissenschaften: „Oligopol“ (gr. oligos = wenige, polein = verkaufen)

Fachsprache vs. Alltagssprache: Ein Vergleich

Alltagssprache: „Man hat festgestellt, dass die Luftverschmutzung schlecht für die Gesundheit ist.“
Fachsprache: „Empirische Untersuchungen belegen, dass eine erhöhte Feinstaubkonzentration signifikante negative Auswirkungen auf die respiratorische Gesundheit hat.“

Hier zeigt sich, dass Fachsprache genauer und spezifischer ist. Sie vermeidet vage Formulierungen wie „man hat festgestellt“ und verwendet stattdessen präzisere Begriffe wie „empirische Untersuchungen“ oder „Feinstaubkonzentration“.

Vorteile der Fachsprache in wissenschaftlichen Arbeiten

1. Exakte Kommunikation

Komplexe Inhalte können detailliert dargestellt werden, sodass Missverständnisse vermieden werden.

Beispiel:

  • In der Physik gibt es klare Definitionen für Begriffe wie „Masse“, „Kraft“ und „Energie“, um Fehlinterpretationen zu verhindern.

2. Wissenschaftliche Glaubwürdigkeit

Die Nutzung korrekter Terminologie erhöht die Seriosität eines Textes und zeigt, dass sich der Verfasser intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt hat.

3. Fachlicher Austausch

Wissenschaftler aus einem Fachgebiet können durch eine einheitliche Fachsprache effizienter miteinander kommunizieren.

Häufige Fehler beim Einsatz von Fachsprache

1. Übermäßiger Gebrauch von Fachbegriffen: Ein Text wird unverständlich, wenn er zu viele komplexe Begriffe enthält.

2. Unnötig komplizierte Satzstrukturen: Verschachtelte Sätze erschweren das Lesen und sollten vermieden werden.

3. Unklare Begriffsverwendung: Ein Begriff sollte innerhalb eines Textes stets konsistent genutzt werden.

4. Fehlende Definitionen: Jeder verwendete Fachbegriff sollte, falls nötig, zu Beginn erklärt werden.

Tipps für den richtigen Umgang mit Fachsprache

Fachsprache ist essenziell für wissenschaftliche Texte, da sie eine präzise und eindeutige Kommunikation ermöglicht. Wer Fachsprache richtig einsetzt, sollte darauf achten, eine angemessene Terminologie zu wählen und wichtige Begriffe klar zu definieren. Dabei gilt es, eine Balance zwischen Fachlichkeit und Verständlichkeit zu finden. Zu viele Fachbegriffe oder unnötig komplizierte Satzstrukturen können den Lesefluss erschweren.

1. Angemessene Fachterminologie wählen

Vermeide unnötig komplexe Begriffe, wenn einfache Begriffe den gleichen Zweck erfüllen.

Beispiel:

  • Statt „prognostizieren“ kann oft einfach „vorhersagen“ genutzt werden.

2. Definitionen integrieren

Wichtige Begriffe sollten klar definiert werden, besonders wenn sie unterschiedliche Bedeutungen haben können.

Beispiel:

  • In der Psychologie bedeutet „Störung“ etwas anderes als in der Elektrotechnik.

3. Klare Satzstrukturen verwenden

Kurze und prägnante Sätze sind oft leichter verständlich als lange verschachtelte Konstruktionen.

Beispiel:

  • Komplex: „Die Evaluation der durchgeführten Maßnahmen im Kontext der qualitativen Untersuchung ergab, dass…“
  • Verständlicher: „Die Untersuchung zeigte, dass…“

4. Kohärenz und Konsistenz wahren

Einheitliche Begriffsverwendung innerhalb eines Textes erleichtert das Verständnis.

5. Lesbarkeit überprüfen

Ein wissenschaftlicher Text sollte nicht nur präzise, sondern auch verständlich sein.

Tipp:

  • Verwende Tools wie den „Lesbarkeitsindex“ oder lasse den Text von einer fachkundigen Person gegenlesen.

Fachsprache gezielt einsetzen

Letztlich steigert der bewusste und gezielte Einsatz von Fachsprache die Qualität wissenschaftlicher Arbeiten erheblich. Sie trägt dazu bei, Inhalte klar zu strukturieren und eine professionelle, sachliche Argumentation zu führen. Wissenschaftliche Texte profitieren von einer präzisen, aber dennoch gut lesbaren Sprache, die sowohl den inhaltlichen Anforderungen als auch der Verständlichkeit gerecht wird. Wer die Fachsprache bewusst nutzt und gleichzeitig auf Lesbarkeit achtet, wird wissenschaftlich überzeugender argumentieren.

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