Frauen in der katholischen Kirche: eine Analyse der Machtverhältnisse

Die katholische Kirche behauptet, Frauen und Männer seien zwar gleichwertig, aber nicht gleichartig. Frauen komme eine besondere Würde zu, die sich in Mutterschaft und Fürsorge ausdrücke. Doch diese vermeintliche Wertschätzung dient in Wahrheit der Rechtfertigung von Diskriminierung und der Zementierung patriarchaler Machtverhältnisse. Die Autorin Christiane Florin analysiert in ihrem Paper die subtilen Mechanismen, mit denen Frauen kleingehalten werden. Ihre These: Solange die katholische Kirche die Gleichberechtigung der Geschlechter nicht anerkennt, setzt sie ihre jahrhundertealte Tradition der Frauenunterdrückung und -verachtung fort.

Ordnung durch Unterordnung

Für die katholische Kirche als monarchische Institution sind zwei Unterschiede konstitutiv: zwischen Klerus und Laien sowie zwischen Männern und Frauen. Aus diesen Unterschieden leitet sie eine natürliche Über- und Unterordnung ab. Die Weihe gibt Männern die Macht, Frauen sind ausgeschlossen. Zugleich besitzt Mann angeblich die Autorität, die weibliche Bestimmung und den “richtigen” Platz der Frau zu definieren. Gleichberechtigung erscheint als Bedrohung dieser göttlichen Ordnung.

Frauen sollen ergänzen, nicht entscheiden

Ein Schlüsselbegriff der katholischen Frauendiskussion ist “Ergänzen”. Damit klingt es harmonisch, doch in Wahrheit verschleiert es die Machtverhältnisse: Der Mann bestimmt, was der Frau fehlt und was sie beitragen soll – meist Demut und Dankbarkeit. Sie darf reden, wenn er schweigt, und lächeln, wenn er entscheidet. Was er gewährt, ist ein Akt der Gnade, kein Rechtsanspruch.

Von Frauenförderplänen und falschen Alternativen

Oft inszenieren Kleriker Frauenrechte als Gabe statt als Selbstverständlichkeit. Der Eindruck entsteht, sie seien fortschrittlich, doch die Diskriminierung bleibt. Frauen sollen bescheiden bitten, nicht selbstbewusst fordern. Entweder Nische oder großer Kampf – so lautet die falsche Alternative, die Frauen gegeneinander aufbringt. Doch ohne Solidarität gibt es keinen Fortschritt.

Macht und Ohnmacht

Macht wird in der Kirche rhetorisch zur Demut umgedeutet. Doch Max Weber wusste schon: “Dass Leiter und Verwaltungsstab eines Verbandes der Form nach als ›Diener‹ der Beherrschten auftreten, beweist gegen den Charakter als ›Herrschaft‹ natürlich noch gar nichts.” Tatsächlich wird Macht im Gewand der Ohnmacht ausgeübt und Kritik mit Autorität zum Schweigen gebracht.

Exemplarisch zeigt sich diese verdeckte Machtausübung in einem Brief des ehemaligen Präfekten der Glaubenskongregation Joseph Ratzinger. Er warnt Frauen davor, nach mehr Macht zu streben, denn dies führe zur “Verwirrung der Anthropologie” und Zerstörung der Familie. Ratzingers vermeintliche Fürsorge dient in Wahrheit der Zementierung der patriarchalen Ordnung.

Frauen und Macht – ein Widerspruch?

Für viele Katholikinnen ist Macht ein Schimpfwort. Doch Macht ist an sich weder gut noch schlecht, sondern muss legitimiert und kontrolliert werden. Indem die Kirche Macht verschleiert, entzieht sie sich dieser Kontrolle. Florin fordert: Frauen müssen Machtbewusstsein entwickeln, um Diskriminierung zu erkennen und zu bekämpfen.

Wissen ist keine Macht

Manche hoffen, mit theologischen Argumenten ließen sich Kirchenmänner von der Gleichberechtigung überzeugen. Doch die Debatte wird per Autorität, nicht durch Plausibilität entschieden. Mehr Wissen über die Frauenverachtung in der Kirchengeschichte ist dennoch wichtig. Es schärft den Blick für verdeckte Herrschaft und ihre Opfer.

Lachen gegen die Unterdrückung

Neben wissenschaftlicher Analyse braucht es Sinn für Humor, um der Absurdität der Frauendiskriminierung zu begegnen. Kleriker, die vor der “Verweiblichung” der Kirche warnen, dabei aber selbst Spitzenkleider tragen, entlarven sich durch ihre Groteske selbst. Der Witz stört den Machgenuss – und ist damit ein Akt des Widerstands.

Reaktionäre Kreise schieben oft die angeblich rückständige “Weltkirche” vor, um Gleichberechtigung abzublocken. Doch gerade global gesehen ist die katholische Kirche aufseiten der Patriarchen und liefert eine scheinbar göttliche Legitimation für Frauenunterdrückung. Hier ist sie Teil des Problems, nicht der Lösung.

Fazit

Die römisch-katholische Kirche wird sich nicht grundlegend reformieren und Frauen gleichberechtigen. Doch aufzudecken, wo Diskriminierung beginnt, ist dennoch wertvoll. Es schärft den Blick für verdeckte Herrschaft und ihre Opfer. Die Geschichte aus weiblicher Perspektive zu erzählen, ist ein Akt des Widerstands. Kurzum: Auch wenn das Ziel unerreichbar scheint, lohnt der Kampf um Gleichberechtigung in der katholischen Kirche.

Literatur:

Florin, Christiane (2023): Gleichwertig, aber nicht gleichartig – Hauptsache artig : Die Frauenfrage als Machtfrage. Bamberg: University of Bamberg Press. Gleichwertig, aber nicht gleichartig – Hauptsache artig : Die Frauenfrage als Machtfrage (uni-bamberg.de)

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