Im November 2022 führte die Pädagogische Hochschule Luzern eine bedeutende Umfrage unter den Studierenden des Studiengangs Sekundarstufe I durch. Das primäre Ziel dieser Umfrage war es, detaillierte Einblicke in die Erwerbstätigkeit der Studierenden während ihres Studiums zu gewinnen. Von den insgesamt 737 Studierenden des Studiengangs beteiligten sich 407 an dieser Befragung, was eine bemerkenswerte Teilnahmequote darstellt.
Ergebnisse der Studie: Umfang der Erwerbstätigkeit
Die Ergebnisse der Umfrage offenbarten, dass ein erheblicher Teil der Studierenden neben ihrem Studium einer Erwerbstätigkeit nachgeht. Bei den Vollzeitstudierenden im Bachelor-Studiengang sind es etwa 75 %, während dieser Anteil bei den Vollzeitstudierenden im Master-Studiengang sogar über 80 % beträgt. Bemerkenswerterweise sind 100 % der Studierenden in den Master-Teilzeitprogrammen erwerbstätig. Die Studie zeigte weiterhin, dass je nach Studienphase etwa ein Drittel bis knapp zwei Drittel dieser Studierenden im Schulfeld tätig sind. Die übrigen Studierenden engagieren sich in verschiedenen anderen Bereichen, vornehmlich an Wochenenden.
Arbeitsbelastung und -verteilung
Bei den Vollzeitstudierenden wird die Arbeitsbelastung konkretisiert: Diese Gruppe ist durchschnittlich 8 – 9 Stunden pro Woche außerschulisch und 9 – 11 Stunden pro Woche schulisch erwerbstätig. Für Master-Studierende in Teilzeitprogrammen liegt der Arbeitsaufwand im Schulbereich bei etwa 23 Stunden pro Woche. Viele dieser Studierenden übernehmen auch verantwortungsvolle Aufgaben wie Unterricht, integrative Förderung oder Betreuung und sind somit über die gesamte Woche hinweg im Schulbetrieb aktiv.
Auswirkungen auf die Studierenden und pädagogische Implikationen
Die Studie zeigt deutlich, dass ein Großteil der Lehramtsstudierenden bereits intensive praktische Erfahrungen im Schulalltag sammelt. Dies kann einerseits als positive Bereicherung für die Ausbildung betrachtet werden, da direkte Praxisbezüge einfließen. Andererseits birgt die hohe Arbeitsbelastung auch Risiken wie Überlastung, Studienverzögerung und möglicherweise eine Beeinträchtigung der Qualität der Ausbildung. Aufgrund dieser Erkenntnisse zieht die Studiengangleitung Schlüsse für die zukünftige Gestaltung der Studienorganisation und der Studieninhalte, um eine optimale Balance zwischen Theorie und Praxis zu gewährleisten und das Wohlergehen der Studierenden zu sichern.
Literatur:
Kreis, A. & Güdel, T. (2023). Schulische und ausserschulische Erwerbstätigkeit der Studierenden im Studiengang SEK I. Bericht zur Kurzbefragung aller Studierenden der Studienprogramme SEK I an der PHLU im Herbstsemester 2022. Luzern: Pädagogische Hochschule Luzern. researchgate.net