Die Pflegebranche in Deutschland steht vor einer Herausforderung: der Mangel an qualifizierten Fachkräften. Bis 2035 fehlen uns etwa 1,8 Millionen Menschen in dieser Branche, das sind 35 % der benötigten Arbeitskräfte. Heute liegt die Lücke bereits bei rund 7 %. Du fragst Dich, warum das so ist und wie wir das ändern können? Es ist einfacher, als du denkst: Ein Studium in den Pflegewissenschaften könnte der Schlüssel sein!
Die Gründe des Mangels und mögliche Lösungen
Viele in der Pflege Tätige empfinden ihre Arbeit als körperlich und psychisch belastend. Dieses Bild hält potenzielle Nachwuchskräfte davon ab, sich für die Pflege zu entscheiden. Nur 28 % bestätigen, dass sie in Gesundheitsberufen Menschen helfen können. Aber es gibt Hoffnung: Die Anerkennung der Pflege als systemrelevant durch die Covid-19-Pandemie hat mehr Aufmerksamkeit auf die Herausforderungen und Möglichkeiten dieser Branche gelenkt. Es wird jedoch mehr benötigt: Bessere Gehälter und Arbeitsbedingungen könnten die sogenannte “stille Reserve” aktivieren – also diejenigen, die an einem Beruf in der Pflege interessiert sind, sich aber bisher nicht dazu entschlossen haben.
Dein Weg zur Verbesserung der Pflege
Hast du den Wunsch, die Pflegewissenschaften aktiv mitzugestalten, dich in schwierigen Pflegesituationen zurechtzufinden und dein Wissen weiterzugeben, um zur Verbesserung der Pflege beizutragen? Dann könnte das Pflegewissenschaften Studium der richtige Weg für dich sein!
Was bringt dir das Pflegewissenschaften Studium?
Im Pflegewissenschaften Studium lernst du alles rund um Pflegemanagement, Pflegediagnostik und Pflegemaßnahmen. Mit diesen und vielen anderen Fachkompetenzen bist du in der Lage, deinen Patienten die bestmögliche Pflege zu bieten, ohne die Kosten deiner Einrichtung aus dem Blick zu verlieren.
Außerdem erweiterst du dein medizinisches und naturwissenschaftliches Grundwissen und setzt dich mit betriebswirtschaftlichen und medizinisch-rechtlichen Aspekten auseinander. Diese Kenntnisse sind sehr wertvoll, besonders wenn du später in leitenden Positionen in Institutionen wie Krankenhäusern arbeiten möchtest.
Inhalte im Bachelor Pflegewissenschaften Studium
Im Bachelor Studium der Pflegewissenschaften befasst du dich unter anderem mit Psychologie, Physiologie und Pathologie, Ethik und Sozialrecht. Du wirst in das wissenschaftliche Arbeiten eingeführt und erlernst die Grundlagen der allgemeinen Pflege, die du dann in spezifischen Pflegebereichen vertiefen kannst. Je nach Interesse, kannst du in Bereichen wie Seniorenpflege, Kinder- und Jugendpflege oder psychiatrische Pflege spezialisieren.
Das Ziel des Pflegewissenschaften Studiums besteht darin, reflektiertes und selbstverantwortliches Handeln zu fördern und dich in die Lage zu versetzen, bestehende Pflege- und Versorgungsprozesse kritisch zu bewerten. Dies wird durch eine Mischung aus theoretischem Input und praxisorientierten Projekten erreicht, in denen du dein neu erlerntes Wissen direkt anwenden kannst.
Schwerpunkte im Master Pflegewissenschaften Studium
Falls du einen Master in Pflegewissenschaften beginnen möchtest, liegt der Schwerpunkt vor allem auf der Forschung und Innovation in der Pflege. Du erweiterst und vertiefst dein Wissen in der wissenschaftlichen Forschung und Pflege. Hierbei stehen dir Spezialisierungsbereiche wie die Gerontologie zur Auswahl.
Außerdem bietet das Pflegewissenschaften Studium die Möglichkeit, auf Lehramt zu studieren. In diesem Fall liegt der Fokus darauf, wie du Unterrichtsstunden gestaltest und dein Fachwissen an Schüler weitergeben kannst.
Dein Weg im Pflegewissenschaften Studium
Du kannst dein Pflegewissenschaften Studium normalerweise innerhalb von 6 bis 9 Semestern abschließen, wobei du die Option hast, Vollzeit, berufsbegleitend oder auf Lehramt zu studieren. Solltest du dich für ein Lehramtsstudium entscheiden, werden zwei Praktika von je 12 Wochen – eines im Schulbereich und eines im berufspädagogischen Bereich – erforderlich sein. Die übrigen Studienformen erfordern ebenfalls bis zu zwei Praktika.
Bachelor in Pflegewissenschaften: Der Weg zum Abschluss
In Vorlesungen und Seminaren wirst du die Grundlagen des Pflegeberufs erlernen. Dabei kannst du das erworbene Wissen in zahlreichen Praxisveranstaltungen anwenden. Dein Bachelor in Pflegewissenschaften, entweder Bachelor of Arts (B.A.) oder Bachelor of Science (B.Sc.), erwirbst du schließlich durch ein Praxisprojekt und die Erstellung einer Bachelorarbeit.
Master in Pflegewissenschaften: Vertiefung und Internationalisierung
Wenn du dein Wissen im Masterstudium vertiefen möchtest, kannst du das in 3 bis 4 Semestern tun. Auch im Master-Studium hast du die Möglichkeit, praktische Erfahrungen zu sammeln und sogar ins Ausland zu gehen. Mit dem Erasmus-Programm kannst du zum Beispiel ein 4- bis 6-wöchiges Praktikum im Ausland absolvieren oder sogar ein ganzes Semester im Ausland studieren. So erhältst du eine weitere, internationale Perspektive auf den Pflegeberuf.
Wie der Bachelor endet auch das Masterstudium mit einer Abschlussarbeit, wodurch du den Master of Arts (M.A.), Master of Science (M.Sc.) oder im Falle eines Lehramtsstudiums den Master of Education (M.Ed.) erlangst.
Zugang zum Studium: Voraussetzungen und Zulassungsverfahren
Wenn du Pflegewissenschaften studieren möchtest, brauchst du in der Regel das Abitur oder die Fachhochschulreife. In einigen Fällen ist auch eine abgeschlossene Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger oder einem anderen pflegerischen Beruf notwendig.
Für die Zulassung zum Masterstudium ist ein pflegewissenschaftlich relevanter Hochschulabschluss erforderlich, zum Beispiel in Psychologie, Soziologie oder Ähnlichem. Oft verlangen die Hochschulen darüber hinaus eine abgeschlossene Pflegeausbildung oder einen Nachweis über berufspraktische Tätigkeiten.
Passt das Pflegewissenschaften Studium zu dir?
Da viele Texte im Bereich Pflegewissenschaften auf Englisch sind, sind gute Englischkenntnisse für dein Studium unerlässlich. Natürlich sollte man auch einen sozialen Instinkt haben, da man in der Pflege engen Kontakt zu Menschen hat. Empathie und Einfühlungsvermögen sind daher sehr wertvoll.
Mit deinem Pflegewissenschaften Studium hast du nach dem Abschluss auch die Möglichkeit, Einrichtungen wie Kliniken und Krankenhäuser zu leiten. Dafür brauchst du organisatorische Fähigkeiten und ein Verständnis für wirtschaftliche Zusammenhänge, um die Abläufe im Gesundheitssystem und an deinem spezifischen Einsatzort verstehen zu können.
Du wirst auch für Mitarbeiter verantwortlich sein und die anfallenden Kosten im Blick behalten müssen, was bedeutet, dass du stets einen Überblick über die gesamte Situation behalten und eventuell Prozesse auf der Station optimieren musst.
Wenn du eine Führungsposition einnimmst, wird dir deine Zielstrebigkeit und gute Kommunikation helfen, deine Mitarbeiter richtig zu führen. Da die Pflege ein anspruchsvolles Berufsfeld ist, musst du belastbar sein und auch unter Druck gut funktionieren. Vor allem in der direkten Praxis kann es manchmal sehr stressig werden. In solchen Situationen einen kühlen Kopf zu bewahren, ist daher sehr wertvoll.
An diesen Unis kannst du Pflegewissenschaften studieren:
- Universität Bremen – Bachelor/Master Pflegewissenschaft
- Universität zu Köln – Bachelor/Master Pflegewissenschaft
- Hochschule Osnabrück – Bachelor/Master Pflegewissenschaften
- Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg – Bachelor/Master Pflegewissenschaft
- Universität Witten/Herdecke – Bachelor Pflegewissenschaft
- Hochschule für Gesundheit in Bochum – Bachelor Pflegewissenschaft
- Alice Salomon Hochschule Berlin – Master Pflegewissenschaft
- Hochschule Hannover – Bachelor Pflegewissenschaft
- Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen – Bachelor Pflegewissenschaft
- Fachhochschule Münster – Bachelor Pflegewissenschaft
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Bitte beachte, dass die Zulassungsbedingungen und der genaue Studienablauf von Universität zu Universität variieren können. Daher ist es empfehlenswert, sich auf den Webseiten der einzelnen Universitäten über die spezifischen Anforderungen und das Studienangebot zu informieren.