Bachelorarbeit Musik – Schreiben über Musik

„Musik drückt aus, was nicht gesagt werden kann und worüber zu schweigen unmöglich ist“ ließ der Dichter Viktor Hugo 1864 verlauten und setzte damit im Zitierkanon berühmter Aphorismen über die Bedeutsamkeit und Magie der Tonkunst gewissermaßen einen Pflock, der inmitten zahlreicher Textgattungen jedweder Art, gerade auch im wissenschaftlichen Bereich, immer wieder fröhliche Urständ feierte. Dass ein Schweigen über Musik unmöglich sei, provoziert im Umkehrschluss geradezu die Forderung, sich über sie sprachlich zu äußern, gerade auch in schriftlicher Form, betreten wir die Welt der Wissenschaft in all ihren fachlichen Ausprägungen und Darstellungsformen von Aufsätzen, Abhandlungen in Forschung, Lehre und Studium, nicht zuletzt bei Haus- und Seminararbeiten ebenso wie bei der Bachelorarbeit Musik. Auch wenn Musik, wie Hans Christian Andersen einst betonte, dort spreche, „wo Worte fehlen“, gilt es unabhängig von unser aller emotionalen Hinwendung und Beschäftigung mit Musik unumwunden, über sie zu reden, sich auszutauschen und nicht zuletzt im akademisch-wissenschaftlichen Kontext über sie zu schreiben. Über die immer wieder durch Sprache vermeintlich schwer fassbare Musik muss also geredet werden – auch an dieser Stelle.

 

Bachelorarbeit Musik – mehr als die „klassische Hochkultur“

 

Peter Gülke, als Dirigent und Musikschriftsteller ein bedeutender, vielfach ausgezeichneter Repräsentant der brillant über Musik schreibenden Zunft wissenschaftlich fundierter Autoren, stellte zum Thema „Schreiben über Musik“ klar, dass es wenig hilfreich sei, „wollte man das historische, biographische, psychologische Umfeld der Musik von dieser selbst strikt unterscheiden, hier das Wort verbieten und dort erlauben; so sauber lassen die Reviere sich nicht trennen, die Menge des zu jenem Umfeld Gesagten wäre nicht denkbar ohne die Verlockung jener Bereiche, in die die definierende Begrifflichkeit des Wortes nur vorsichtig oder gar nicht dringen sollte. Von großen Komponisten wollen wir möglichst viel wissen, um dem nur eingeschränkt Wissbaren, dem Rätsel ihrer Musik näherzukommen. Mendelssohns Formulierung, Musik sei ihm nicht zu unbestimmt, um in Worte gefasst zu werden, sondern zu bestimmt, erscheint nur dort richtig begriffen, wo man anhand jeder Musik neu reflektiert, inwiefern beide Arten von Bestimmtheit zusammenhängen. Auf eine Apologie abgehobener, ,absoluter‘ Musik ging Mendelssohn keineswegs aus; wie die schöne und notwendige Hypostasierung der ,absoluten Musik‘ insgesamt eher Sache von Literaten als von Musikern war.“ (Peter Gülke: Über Musik schreiben, in: ders., Die Sprache der Musik. Essays zur Musik von Bach bis Holliger, Stuttgart 2001, S. 4)

Festzustellen ist: Die wissenschaftliche Beschäftigung mit „absoluter Musik“ der großen klassischen Komponisten im Sinne von Hochkultur ist nur ein eher traditionell verwurzelter Zweig von interdisziplinär inzwischen ungemein mannigfaltigen Verästelungen am Baum akademischer Auseinandersetzung, wie aus zahlreichen Themenstellungen wissenschaftlicher Abhandlungen – ob Bachelorarbeit Musik oder Dissertationen – zu erkennen ist.

 

Von klassischen Komponisten über Pop und Rock bis zu sozialer Arbeit

 

Ob Biografien, gesellschaftspolitische Dimensionen von Musik, Musikpsychologie oder Musik als Kommunikationsphänomen sozialer Arbeit: Die thematischen Spektren in der alltäglichen Begegnung wie auch der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit Musik sind breitgefächert und von einer komplexen Binnenstruktur geprägt; Musik als allgegenwärtige Erscheinung im Alltag, Musik beim Autofahren, bei Konzerten, egal ob Stadion, Philharmonie oder Oper, ist in verschiedenen Studiengängen unterschiedlicher akademischer Institutionen keineswegs einzig und allein Gegenstand der traditionellen Musikwissenschaft. „Weil Musik, allein als Crossover zwischen Pop und Klassik, immer beliebter wird und weil Musiker immer besser auch kommunizieren müssen und – dank der Vielfalt der Medien – auch kommunizieren können“, wie der Deutschlandfunk in einer Sendung zum Thema „Schreiben über Musik“ konstatierte, hat auch die wissenschaftliche Auseinandersetzung z. B. eine Bacherlorarbeit Musik diese musikkulturellen Veränderungen und Entwicklungen in den Blick zu nehmen.

Musik, auch zu verstehen als eine Komponente der Kommunikation im Sinne von Niklas Luhmanns Systemtheorie, wird eben in sozialen Systemen produziert und nicht von der Umwelt hineingetragen, wobei die Umwelt zwar irritieren, aber nicht Kommunikation selbst erschaffen kann. (Vgl. Niklas Luhmann, Soziale Systeme, Frankfurt a. M., 1984, S. 203 ff.) Somit ist Musik auch im Sinne Paul Watzlawiks eine allgegenwärtige Kommunikationsform mit Mitteilungscharakter, die den Kommunikationspartner beeinflusst (Vgl. Paul Watzlawik: Menschliche Kommunikation – Formen Störungen Paradoxien, Bern 2007, S. 52).

Neuen Hörgewohnheiten im Wandel der Zeit habe sich daher auch der Stil des Schreibens anzupassen, so der Redakteur Michael Schmidt vom Bayerischen Rundfunk: „Früher hat man eher distanzierter gesprochen, man hat durch eine sehr elaborierte Art des Sprechens seine eigene Kompetenz herausstellen wollen. Heute ist mehr Nähe gefragt, Nähe zur Musik aber auch wieder zu den Menschen, und dieses Distanzierende, auch vielleicht manchmal dünkelhafte Herausstellen der eigenen Bildung ist nicht mehr gefragt.“

Auch der Musikwissenschaftler Dr. Jochen Stolla, der sich von 2016 bis 2019 im Rahmen des E-Learning-Projektes am Institut für Musikwissenschaft der Frankfurter Goethe-Universität mit dem Schwerpunktthema „Schreiben über Musik“ befasst hat, betont: „Über Musik zu schreiben, ist in mehrfacher Hinsicht eine Herausforderung. Es genügt nicht, sprachgewandt und schreiberfahren zu sein. Und auch die Termini und Konzepte des Fachs zu verstehen und reproduzieren zu können, reicht noch nicht aus. Wer über Musik schreibt, muss auch in der Lage sein, musikalischen Sinn zu verstehen – einen Sinn, der genuin unbegrifflich ist –, ihn zu reflektieren und auf den Begriff zu bringen.“

 

Bachelorarbeit Musik – im Zentrum von Studium und Wissenschaft

 

Dass wissenschaftliches Arbeiten rund um die Musik weit über klischeebehaftete Vorstellungen von den großen Meistern der klassischen Musikgeschichte hinausgeht, wird spätestens dann deutlich, wenn man sich einmal einige Beispiele einer Bachelorarbeit Musik herausgreift, die in den vergangenen Jahren an Hochschulen verfasst wurde: „Musizierbedingte Schmerzen bei Musikstudierenden“ taucht da als Thema ebenso auf wie, „Darth Vader und seine Musik als Beispiel für Figurencharakterisierung in der Filmmusik“ oder „Musik als Folterinstrument“ und eben die „Verbreitung von Klischees und Vorurteilen zur Klassischen Musik“. Auch wenn zu differenzieren ist, ob es sich bei den Absolventen um Studierende von Instrumentalfächern einer Musikhochschule, Musikwissenschaftlern an der Universität oder um eine Bachelorarbeit Musik eines Studenten der Sozialen Arbeit an einer Fachhochschule zum Thema „Die Bedeutung von Musik und Tanz für die Disziplin Soziale Arbeit mit älteren Menschen“ handelt, so erscheinen doch gewisse Regularien beim Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten als allgemeingültig.

Getreu der Erkenntnis Platons, dass der Anfang aller Philosophie das Staunen sei, gilt in Analogie zum wissenschaftlichen Erkenntnisinteresse, dass der Anfang aller Wissenschaft das Fragen darstellt. Gute Fragen formulieren zu können, zumal bei der Themenfindung, dient der klugen Abgrenzung von allzu komplexen Themen, die angesichts ihres generellen Charakters letztlich nicht im Rahmen der zeitlichen und durch die Seitenzahl praktisch auferlegten Grenzen zu bearbeiten sind. Wenn es schon der vielgeliebte, aber nahezu wissenschaftlich „abgearbeitete“ und dennoch nach wie vor herausfordernde Mozart sein soll, dann ein bestimmtes Werk herausgreifen oder – noch besser – einen bestimmten Werkaspekt, z. B. „Die Figurenkonstellation in der ,Zauberflöte‘“ in den Fokus nehmen.

Die wissenschaftliche Fragestellung sollte beantwortbar sein und mit Hilfe nachvollziehbarer Methoden zu neuen Erkenntnissen führen, wobei Leitfragen helfen können: Welchen Gegenstand untersuche ich? Welche Frage will ich beantworten? Welche Hypothesen habe ich dazu? Welche Methoden verwende ich?

Zentral erscheint auch die Frage nach einem guten wissenschaftlichen Schreibstil, der den Adressaten und die Absicht im Blick hat. Ob für die „scientific community“ oder den betreuenden Dozenten: Hilfreich ist die Vorstellung, dass der Leser womöglich weniger über das Thema weiß als der Autor. „Schmalbrüstige Gedanken sollten nicht sprachlich aufgebretzelt werden“, so Musikwissenschaftler Dr. Jochen Stolle.

Grundsätzlich sollte man sich der Fachsprache bedienen, die Gedanken klar darlegen und sich um Präzision im Ausdruck bemühen, wobei mehr zur Sache ausgeführt werden sollte als zum Autor/zur Autorin. Konkret bedeutet dies, auch die Fachbegriffe präzise verwenden, ggf. Begriffe definieren, Gedanken verknüpfen (durch Verweiswörter, Nebensätze), nicht oder allenfalls nur mit Bedacht von sich selbst reden; dabei ist die Meinungslage bei Wissenschaftlern, ob die „ich-Form“ angemessen ist oder nicht, unterschiedlich. Sicherlich auch von der Reputation des Zitierten und seiner Darstellung abhängig, sollte bei entsprechenden Aussagen deren Rang und Herkunft offengelegt werden.

Adressatengerecht und somit leserfreundlich zu schreiben, bedeutet letztlich, nicht unnötig kompliziert zu formulieren und Verständlichkeitsparameter zu beachten, indem aussagekräftige Verben zu suchen sind und Schachtelsätze vermieden werden sollten.

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