Rechtschreibung von Anglizismen im Deutschen – Regeln, Herausforderungen und Tipps

Die Rechtschreibung von Anglizismen im Deutschen stellt viele Schreibende vor Herausforderungen. Anglizismen – also Wörter, die aus dem Englischen ins Deutsche übernommen wurden – sind im heutigen Sprachgebrauch allgegenwärtig, insbesondere in Technik, Wissenschaft und Werbung. Dieser Artikel erklärt, wie man Anglizismen korrekt schreibt, warum das wichtig ist, und gibt praktische Tipps für Studierende und Texter. Dabei betrachten wir Definition und Relevanz von Anglizismen, typische Schwierigkeiten sowie Regeln zur Groß- und Kleinschreibung, Pluralbildung und Getrennt- und Zusammenschreibung. Empfehlungen der Dudenredaktion und anderer Institutionen fließen ebenso ein, um einen fundierten Überblick zu bieten.

Relevanz von Anglizismen

Anglizismen sind englische Wörter oder Redewendungen, die in die deutsche Sprache übergehen. Viele dieser Begriffe füllen im Deutschen eine Wortlücke oder ersetzen existierende deutsche Wörter. Beispiele sind etwa Computer, Smartphone, Team, Brainstorming oder Online.

Herausforderungen bei der Rechtschreibung

Wer englische Begriffe in deutschen Texten nutzt, steht oft vor Unsicherheiten: Wie schreibt man das Wort korrekt im Deutschen? Beginnt es groß oder klein? Wie bildet man den Plural? Gehören Bindestriche zwischen die Teile oder nicht? Diese Fragen tauchen häufig auf, weil viele deutsche Rechtschreibregeln von den englischen abweichen.

Typische Herausforderungen sind zum Beispiel:

  • Groß- und Kleinschreibung

  • Pluralbildung

  • Getrennt- oder Zusammenschreibung

  • Eindeutschung der Schreibweise

  • Grammatik (Beugung und Konjugation)

Wenn du die wichtigsten Regeln und Empfehlungen kennst, kannst du diese Unsicherheiten leicht überwinden. Im Folgenden lernst du die zentralen Regeln zur Rechtschreibung von Anglizismen.

Groß- und Kleinschreibung von Anglizismen

Die deutschen Rechtschreibregeln gelten auch für Anglizismen:

  • Substantive: Schreibe englische Nomen im Deutschen groß. Beispiele: das Meeting, die Website, der Manager, das Feedback.

  • Verben und Partikeln: Schreibe Verben klein und passe sie der deutschen Konjugation an. Beispiele: to chatchatten (wir chatten), to downloadendownloaden (ich downloade, du downloadest). Auch Partikeln oder Adverbien wie offline, online, cool bleiben kleingeschrieben.

  • Adjektive: Schreibe englische Adjektive klein. Beispiele: coole Tricks, ein geupdatetes System.

  • Eigennamen: Lass bei Eigennamen und Marken die originale Schreibweise stehen. Beispiel: Social Media Manager.

Artikel und Genus bei Anglizismen

Bestimme das grammatische Geschlecht eines Anglizismus meist anhand eines passenden deutschen Oberbegriffs oder der Bedeutung. So sagst du etwa der Laptop (wie der Computer) und die App (wie die Anwendung). Du findest Genus und Plural oft im Duden.

Im Genitiv erhalten maskuline und neutrale Wörter ein -s (z. B. des Teams, des Computers), feminine hingegen nicht (die Partydas Ende der Party).

Pluralbildung bei Anglizismen

Anglizismen folgen im Plural meist deutschen Mustern:

  • Endung -s: Hänge ein -s an. Beispiele: Laptop – Laptops, Website – Websites, Job – Jobs, Party – Partys, Baby – Babys.

  • Endung -e: Nutze bei älteren oder einsilbigen Wörtern gelegentlich ein -e. Beispiele: Boss – Bosse, Song – Songs.

  • Unveränderter Plural: Verwende bei Wörtern auf -er, -en oder -el oft die gleiche Form. Beispiele: Computer – Computer, Scanner – Scanner, Label – Label.

  • Sonderfälle: Manche Begriffe behalten ihren Fremdplural. Beispiele: Medium – Media, Index – Indices/Indizes.

Wenn du unsicher bist, schau im Duden nach – dort findest du die korrekte Pluralform.

Getrennt- und Zusammenschreibung von Anglizismen

Schreibe zusammengesetzte Begriffe nach den Regeln für deutsche Komposita:

  • Zwei Substantive: Bilde ein zusammengesetztes Wort. Beispiele: Teammeeting, Shoppingcenter. Alternativ darfst du einen Bindestrich setzen: Team-Meeting, Shopping-Center.

  • Adjektiv + Substantiv: Schreibe zusammen, wenn die Betonung auf dem ersten Teil liegt. Beispiele: Hotspot, Blackbox. Schreibe getrennt, wenn der Ausdruck lose verbunden ist. Beispiele: High Fidelity, Top Ten.

  • Verb + Partikel: Fasse die Bestandteile zusammen oder setze einen Bindestrich. Beispiele: Blackout, Black-out, Handout, einchecken.

  • Wortgruppen: Setze Bindestriche zwischen alle Bestandteile. Beispiele: Work-Life-Balance, Do-it-yourself-Workshop, E-Mail-Account.

  • Zitatwörter und Namen: Belasse sie in ihrer englischen Schreibweise. Beispiele: Software Engineering, British Museum.

Empfehlungen zur Rechtschreibung von Anglizismen

Die Dudenredaktion rät dazu, Anglizismen konsequent nach den deutschen Rechtschreibregeln zu schreiben. Der Rat für deutsche Rechtschreibung hat klare Vorgaben formuliert, die du auf Anglizismen anwenden kannst.

Auch andere Institutionen äußern sich:

  • Die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) empfiehlt, Anglizismen nur dann zu nutzen, wenn sie sinnvoll und verständlich sind.

  • Der Verein Deutsche Sprache (VDS) plädiert für deutsche Alternativen, sofern es sie gibt.

  • Duden-Mentoren und Ratgeber bieten dir zuverlässige Hilfestellung für Zweifelsfälle.

Praktische Tipps für die Anwendung

  • Richte dich nach deiner Zielgruppe: Versteht sie den Anglizismus?

  • Prüfe die Schreibweise im Wörterbuch oder mit Rechtschreibtools.

  • Gib beim ersten Auftreten eines Anglizismus eine kurze Erklärung.

  • Verwende die richtige Grammatik: Artikel, Plural, Kasus.

  • Bleibe konsistent: Entscheide dich für eine Schreibweise und halte sie ein.

  • Nutze Anglizismen aktiv im Satz: „Wir planen ein Meeting“ statt „Es wird ein Meeting abgehalten“.

Was bedeutet das nun?

Anglizismen gehören heute selbstverständlich zum deutschen Sprachgebrauch. Du kannst sie problemlos verwenden, wenn du die Regeln zur Rechtschreibung kennst und anwendest. Großschreibung von Substantiven, deutsche Pluralbildung, korrekte Zusammensetzung – wer das beherrscht, schreibt klar und professionell. Ob in der Uni oder im Beruf: Mit sicherem Sprachgefühl erreichst du deine Leser – auch mit einem Hauch Englisch.

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