Die Syntax ist der zentraler Bestandteil der Grammatik, der die Regeln für die Wortstellung und Struktur von Sätzen festlegt. Er befasst sich also mit der Anordnung von Wörtern und Phrasen innerhalb eines Satzes, um grammatisch korrekte Sätze zu bilden, und sorgt dafür, dass die Beziehung zwischen den Wörtern im Satz klar und verständlich ist. Somit ist ‚Grammatik‘ ein Überbegriff für die Syntax. Da sie aber noch andere Teilbereiche wie die Morphologie, Semantik und Phonologie umfasst, ist die Syntax der deutschen Sprache nur als einer von vielen Bestandteilen der Grammatik zu verstehen.
Grammatikalische Aufgaben der Syntax im Deutschen
Im allgemeinen beschäftigt sich die Syntax im Deutschen also mit der Wortstellung im Satz. So legt sie z. B. fest, dass in einem normalen Aussagesatz das Subjekt vor dem Prädikat (z. B. „Der Hund schläft.“) steht. In Fragen oder Nebensätzen ändern sich die Regeln (z. B. „Schläft der Hund?“ oder „Weil der Hund schläft“).
Das bedeutet, verschiedene Satzarten (Aussagesätze, Fragesätze, Imperative, Bedingungssätze usw.) haben unterschiedliche syntaktische Strukturen:
- Aussagesatz: „Er spielt Fußball.“
- Fragesatz: „Spielt er Fußball?“
- Befehlssatz (Imperativ): „Spiel Fußball!“
Dies zeigt, dass sich die deutsche Syntax mit den Beziehungen zwischen den verschiedenen Wortarten und ihrer Funktion im Satz (Subjekt, Prädikat, Objekt, Adverbial usw.) beschäftigt:
- Subjekt: „Der Hund“ (wer oder was?) – Subjekt des Satzes.
- Prädikat: „läuft“ (was passiert?) – Prädikat des Satzes.
- Objekt: „den Ball“ (wen oder was?) – Objekt des Satzes.
Dazu gehört auch, dass die Syntax auch für Kongruenz zwischen Subjekt und Prädikat sorgt:
Das Verb muss in Zahl und Person mit dem Subjekt übereinstimmen.
„Der Hund läuft“ (Singular) vs. „Die Hunde laufen“ (Plural).
Auch wenn das Subjekt inhaltlich Plural darstellen, bleibt das Prädikat im Singular, wenn die grammatische Form Singular ist:
„Die Mehrheit/eine Vielzahl wollte das nicht.“
Achtung, ein häufiger Fehler ist die Verwendung der Singularendung bei Prädikaten, obwohl das Subjekt im Plural stehen:
„Die Reaktion meiner Mutter und der Gesichtsausdruck meines Onkels waren echt lustig.“
Diesbezüglich hilft die Syntax auch, die grammatischen Kategorien wie Kasus, Numerus und Genus durch die Anordnung von Wörtern darzustellen:
Im Deutschen beeinflusst die Syntax die Kasuszuweisung von Nomen:
„Der Hund (Nominativ) beißt die Katze (Akkusativ).“
„Der Mann (Nominativ) gab dem Mädchen (Dativ) die Hand (Akkusativ).“
„Das ist der Mantel (Nominativ) meines Vaters (Genitiv).“
Diese Sätze können im Rahmen der Phrasenstrukturgrammatik eine hierarchische Struktur aufweisen, die durch die Syntax beschrieben werden:
Ein Satz wie „Der Hund frisst den Ball“ kann in
- eine Subjektphrase (der Hund),
- eine Prädikatphrase (frisst) und
- eine Objektphrase (den Ball)
- eine Prädikatphrase (frisst) und
unterteilt werden. Jede dieser Phrasen hat ihre eigene syntaktische Struktur.
Semantische Aufgaben der Syntax im Deutschen
Als Teilbereich der Grammatik steht die Syntax auch in engem Zusammenhang mit der Semantik. Eine wichtige Rolle, die ihr in der Zusammenwirkung zukommt ist die Beeinflussung der Bedeutung. Die Syntax ist im Deutschen nicht nur für die grammatikalische Korrektheit zuständig, sondern auch für die semantische Klarheit eines Satzes. Die Wortstellung und die Anordnung der Satzglieder beeinflussen oft die Bedeutung:
„Der Hund beißt den Mann.“ vs. „Der Mann beißt den Hund.“: Die syntaktische Struktur ändert die Bedeutung des Satzes, obwohl die gleichen Wörter verwendet werden.
Andersherum können durch die Semantik auch Mehrdeutigkeiten gelöst werden, die durch die Syntax eines Satzes entstehe:
Ich sah den Hund mit dem Fernglas.“ – Hier ist unklar, ob der Sprecher den Hund mit einem Fernglas gesehen hat oder ob der und das Fernglas hatte. Die syntaktische Struktur lässt zwar beide Interpretationen zu, semantisch ist Letzteres jedoch sehr unwahrscheinlich.
Bedeutung für den eigenen Text
Die Syntax nimmt in der deutschen Sprache also eine wesentliche Rolle für Korrektheit der Grammatik eines Textes ein. Ihre Regeln zu kennen und im Schreibfluss richtig einzusetzen, ist somit unabdingbar für seriöses wissenschaftliches Schreiben. Dabei sollte unbedingt beachtet werden, dass dies Regeln der Schriftsprache nicht mit denen der gesprochenen Sprache oder dem Sprachgebrauch des kreativen Schreibens übereinstimmt. Letztere beide Varianten sollten in wissenschaftlichen Texten vermieden werden.
Da es jedoch nicht immer einfach und eindeutig ist, zwischen diesen verschiedenen Sprachstilen zu unterscheiden, insbesondere weil es sich im Alltag durchmischt, ist es von Vorteil, den Text von einem Experten der deutschen Sprache und ihrem syntaktischen Aufbau überprüfen zu lassen. Diese Dienstleistung ist i. d. R. Leistung eines wissenschaftlichen Lektorats und wird mit Rückmeldung angeboten.