Das Verfassen einer Abschlussarbeit ist eine große Herausforderung. Es gibt umfangreiche Leitfäden und Vorgaben für deine Bachelor- oder Masterarbeit, die schnell für Verwirrung und Überforderung sorgen können. Das wichtigste sollte jedoch letztendlich eine sinnvoll strukturierte und gut geschriebene wissenschaftliche Arbeit sein. Die folgenden 7 Tipps sollen dir dabei helfen, wissenschaftliche Erkenntnisse und Forschungsergebnisse sinnvoll und nachvollziehbar darzustellen.
Wissenschaftlicher Schreibstil: die wichtigsten Merkmale
- Objektivität: Beim wissenschaftlichen Schreiben solltest du darauf achten, dass dein Text frei von deiner persönlichen Meinung oder Wertung ist. Du solltest dich ausschließlich auf belegbare Fakten und Beweise beziehen.
- Präzision: Wähle klare und präzise Formulierungen, um komplexe Themen und Konzepte zu erklären. Das Ziel ist es, deine Vorgehensweise und Ergebnisse für alle Lesenden verständlich darzustellen.
- Vermeidung von Umgangssprache und Jargon: Im wissenschaftlichen Schreiben solltest du es vermeiden, umgangssprachliche Ausdrücke und Jargon zu verwenden. Außerdem solltest du unnötige Fachbegriffe umschreiben. Falls diese für den Inhalt deiner Arbeit relevant sind, sollten sie klar definiert werden.
- Vermeidung von „ich“- und „man“-Formulierungen: Die Ich-Perspektive und Formulierungen mit „man“ sollten in wissenschaftlichen Texten umgangen werden. Das lässt sich durch Passiv-Konstruktionen umsetzen: Anstatt „Ich werde die Ergebnisse in Kapitel 4 diskutieren“ schreibst du „Die Ergebnisse werden in Kapitel 4 diskutiert“.
- Kontinuität: Achte in Bezug auf Fachbegriffe und Grammatik auf eine einheitliche und kontinuierliche Verwendung. Wenn du Fachtermini benutzt, erkläre sie im Detail und verwende sie durchgehend im Text. Häufig gibt es mehrere Begriffe für verschiedene Konzepte. In dem Fall solltest du dich für einen Begriff entscheiden, denn ansonsten erscheint dein Text unstimmig und schwammig.
- Verwendung von wissenschaftlichen Quellen: Wenn du theoretische Konzepte darstellst, müssen diese immer nachvollziehbar belegt werden. Dazu gehört alles, was nicht deinen eigenen Ergebnissen und Gedanken entstammt oder ganz allgemein gültig ist. Die Quellen müssen einheitlich nach einer vorgegebene Zitierweise angegeben werden.
- Struktur: Eine wissenschaftliche Arbeit folgt immer derselben Struktur. Dazu gehört eine Einleitung, die das Thema vorstellt, ein Hauptteil, in dem das methodische Vorgehen und Diskussionen erläutert werden sowie ein Fazit, welches das Ergebnis deiner Forschung zusammenfassend darstellt.
Das kann dir beim wissenschaftlichen Schreiben außerdem helfen
Der Schreibprozess deiner Abschlussarbeit kann trotz der zuvor genannten Tipps ziemlich anstrengend sein und dich manchmal zur Verzweiflung bringen. Dennoch gibt es ein paar Dinge, die du berücksichtigen kannst, wenn du das Gefühl hast, nicht mehr weiter zu wissen.
- Falls möglich: Wähle ein Thema, das dich interessiert. Das erhöht die Chance, dass du motiviert bleibst.
- Mache dir einen genauen Plan und eine Struktur, bevor du mit dem eigentlichen Schreiben beginnst. Das hilft dir, deine Gedanken zu ordnen und den Überblick zu behalten.
- Recherchiere nach zuverlässigen Quellen und schreibe dir wichtige Passagen heraus, damit du sie nicht vergisst bzw. wieder findest.
- Schreibe regelmäßig und schiebe nicht alles auf. Setze dir kleine Ziele und teile deine Arbeit in kleine Abschnitte auf, sodass du am Ende nicht in großen stress verfällst.
- Manchmal überkommen einen Zweifel und Sorgen, dass die Abschlussarbeit nicht den Anforderungen genügt. Das ist normal! Es kann sogar sehr hilfreich sein, seine Arbeit zu hinterfragen und gewisse Textpassagen auszubessern. Wenn du das Gefühl hast, du kommst nicht weiter, gönne dir unbedingt eine Pause und bring dich für kurze Zeit auf andere Gedanken.
Natürlich gibt es kein Patentrezept für das Schreiben von wissenschaftlichen Arbeiten, aber an gewissen Richtlinien und Erfahrungen kannst du dich orientieren und dir die Angst ein wenig nehmen lassen. Wenn all das nicht hilft, hast du immer noch die Möglichkeit, einen persönlichen Schreibmentor zu beauftragen, der dich in jedem Schritt des Schreibprozesses unterstützen kann.