Bei der Polizei werden nicht nur Bachelorarbeiten geschrieben. Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte, die in den höheren Dienst aufsteigen wollen, müssen auch eine Masterarbeit schreiben. Hier ist bei der Themenwahl vieles möglich. So kann beispielsweise aus sozialwissenschaftlicher Sicht über die Entwicklung und die Bekämpfung von Kriminalität geschrieben werden. Es ist jedoch auch möglich, im Bereich der Einsatzlehre über Themen zu schreiben, dich sich mit der Koordination von Großveranstaltungen beschäftigen. Auch der Amoklauf kann als Thema der Masterarbeit bei der Polizei herhalten.
Der Amoklauf und die Chaosphase
Bei Standardlagen sind die Polizeibehörden in Deutschland gut aufgestellt. Sie agieren in einer allgemeinen Aufbausituation (AAO), in der genau die Zuständigkeiten und die Arbeitsteilung definiert ist. In plötzlich auftretenden Lagen benötigt die Polizei jedoch alternative Konzepte. Wird der Amoklauf als Thema der Masterarbeit bei der Polizei verwendet, so lohnt es sich, einen Blick auf die sogenannte Chaosphase zu legen. Diese ist der Beginn der Einsatzsituation, in der den Beteiligten erst nach und nach klar wird, dass es sich hier um einen Amoklauf handelt. Diese Phase ist die größte organisatorische und operative Herausforderung eines Einsatzes. In dieser Phase erfolgt kein effektives und effizientes Handeln der Einsatzkräfte. Jede Minute Chaosphase erschwert die Lagekontrolle und damit die Lageüberwindung. Erst wenn ein funktionales Führungssystem etabliert ist, kann die Einsatzlage durch faktenbasiertes Handeln kontrolliert werden.
Die Polizei besitzt Standards bei Einsatzlagen wie dem Amoklauf
Die Polizei ist in Deutschland durch übergreifende Konzepte gut auf solche Lagen vorbereitet. Die verschiedenen Stäbe in den Abteilungen beschäftigen sich mit Krisensituationen wie den Amoklauf. Darüber hinaus werden die Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte immer wieder auf den Ernstfall vorbereitet und trainiert. Dennoch gibt es bei vielen Lagen insbesondere in der Chaosphase Probleme. Das liegt vor allem von der Übersetzung der Vorgaben aus der Theorie in die Praxis. Die Fehler, die gemacht werden, sind elementar für spätere Einsätze, weswegen eine Auseinandersetzung mit der empirischen Situation sehr wichtig ist. Nimmt man also den Amoklauf als Thema der Masterarbeit bei der Polizei ist ein empirischer Charakter von Vorteil. Dieser kann vor allem für kommenden Einsätze eine gewisse Notwendigkeit aufweisen. Hier gibt es also den Ansatzpunkt, einen Amoklauf wie zum Beispiel in Windenden, Erfurt, Emsdetten oder Heidelberg analytisch zu untersuchen und etwaige Fehler auszumachen. Dabei steht jedoch weniger die Frage im Raume, wie viele Fehler im Rahmen der Masterarbeit gefunden werden, sondern wie diese Fehler durch strukturierte Vorbereitungen zukünftig nicht mehr vorkommen. Negativ muss jedoch erwähnt werden, dass der empirische Zugang nicht nur schwer ist, sondern wahrscheinlich bei größeren Lagen auch ein enormes, politisches Konfliktpotential beinhaltet. Nutzt man den Amoklauf als Thema der Masterarbeit bei der Polizei, sollte vielleicht eine Einsatzlage gesucht werden, die positiv beendet wurde. Gerne unterstützen wir auch bei der Themenfindung.