Eine Abschlussarbeit sollte nicht nur inhaltlich überzeugen, sondern auch stilistisch einwandfrei sein. Doch viele Studierende machen immer wieder dieselben stilistischen Fehler, die die Lesbarkeit und Verständlichkeit beeinträchtigen. In diesem Artikel erfährst du, welche stilistischen Stolpersteine es gibt und wie du sie vermeiden kannst.
1. Zu lange und verschachtelte Sätze
Lange, komplexe Sätze erschweren das Verständnis. Besonders in wissenschaftlichen Arbeiten sollte die Satzstruktur klar und präzise sein. Kurze und gut strukturierte Sätze helfen, die Argumentation besser nachzuvollziehen.
2. Unpräzise oder umgangssprachliche Formulierungen
Wissenschaftliche Arbeiten erfordern eine formale Sprache. Umgangssprachliche Wendungen, unnötige Füllwörter oder vage Begriffe wie “irgendwie” oder “man” sollten vermieden werden. Stattdessen sind präzise und fachspezifische Begriffe gefragt.
3. stilistische Fehler: Passiv statt Aktiv
Der Passivstil macht Texte schwer verständlich. Aktive Formulierungen sind direkter und dynamischer. Beispiel:
-
Passiv: “Es wurde eine Umfrage durchgeführt.”
-
Aktiv: “Die Studie führte eine Umfrage durch.”
4. Fehlende oder falsche Zitierweise
Plagiatsverstöße entstehen oft durch unsaubere Zitierweise. Jede Quelle muss korrekt nach einem festgelegten Stil (APA, Harvard, Chicago) belegt werden. Direkte und indirekte Zitate benötigen klare Quellenangaben.
5. Unlogische oder inkonsistente Argumentation
Wissenschaftliche Arbeiten verlangen eine klare Struktur. Widersprüche oder unlogische Schlussfolgerungen schwächen die Argumentation. Jede These sollte mit nachvollziehbaren Belegen gestützt werden.
6. Redundanzen und Wortwiederholungen
Wiederholungen derselben Begriffe oder Formulierungen ermüdet die Leser. Synonyme und abwechslungsreiche Satzstrukturen verbessern den Lesefluss. Beispiel:
-
Statt: “Diese Studie zeigt, dass diese Methode effektiv ist. Diese Methode wurde in vielen Studien genutzt.”
-
Besser: “Die Studie belegt die Effektivität dieser Methode, die bereits mehrfach angewendet wurde.”
7. Unpräziser oder unklarer Bezug als stilistische Fehler
Pronomen wie “dieses”, “jenes” oder “es” können unklar sein, wenn nicht genau ersichtlich ist, worauf sie sich beziehen. Unklare Bezüge können als stilistische Fehler bezeichnet werden. Klare Bezüge machen Texte verständlicher.
8. Zu persönliche oder wertende Sprache
Objektivität ist in wissenschaftlichen Arbeiten essenziell. Subjektive Meinungen, emotionale Formulierungen oder Wertungen sollten vermieden werden. Aussagen müssen sachlich begründet sein.
9. Fehlende Kohärenz und falsche Übergänge
Logische Übergänge sind wichtig, um den roten Faden zu wahren. Bindewörter wie “zudem”, “darüber hinaus” oder “folglich” helfen, Zusammenhänge zu verdeutlichen.
10. Grammatik- und Rechtschreibfehler
Tippfehler, falsche Kommasetzung oder Grammatikfehler hinterlassen einen schlechten Eindruck. Ein abschließendes Lektorat und eine Rechtschreibprüfung sind unverzichtbar, um sprachliche Fehler zu vermeiden.
Eine wissenschaftliche Abschlussarbeit erfordert präzisen Stil, klare Argumentationen und eine korrekte Zitierweise. Wer diese zehn häufigen Fehler vermeidet, steigert die Qualität seiner Arbeit erheblich und erhöht die Erfolgsaussichten.