Wenn es um die Studienfinanzierung geht, denken die meisten vermutlich zunächst an Bafög oder die finanzielle Unterstützung der Eltern. Es gibt aber auch noch andere Möglichkeiten, die die Finanzierung des Studiums ermöglichen bzw. vereinfachen. Dazu gehört beispielsweise auch die Bewerbung auf ein Stipendium. Gerade jetzt, wo die Lebenserhaltungskosten massiv steigen, können diese Tipps und Informationen zur Studienfinanzierung besonders hilfreich sein.
Was für Stipendien gibt es?
Viele denken bei dem Wort „Stipendium“ sofort an herausragende Leistungen, Hochbegabung oder besondere Bedürftigkeit – es gibt aber auch Stipendien, die nach anderen Kriterien vergeben werden. So gibt es zum Beispiel Stipendien, die speziell an solche potenzielle Studierende gerichtet sind, deren Eltern keinen akademischen Abschluss haben. Du planst, an einer Fachhochschule zu studieren? Auch dafür gibt es besondere Stipendien. Der Notendurchschnitt des Abiturs spielt dabei übrigens nicht zwangläufig eine Rolle – eine zwei vor dem Komma stellt nicht zwangläufig ein Problem dar.
Es gibt eine Vielzahl kleiner Stiftungen, die kaum jemand kennt. Es lohnt sich, zu recherchieren und herauszufinden, ob es ein Stipendienangebot gibt, für das du in Frage kommst. Zur Recherche bieten sich die folgenden Suchmaschinen an:
Das Deutschlandstipendium
Das Deutschlandstipendium gibt es seit 2011: Über ein Jahr lang werden monatlich 300 Euro ausgezahlt – einkommensunabhängig. Dieses Stipendium wird zur Hälfte von privaten Förderern und zur Hälfte vom Staat finanziert. Auf der Internetseite deiner Hochschule und auch auf der Seite des Bundesministeriums für Bildung und Forschung kannst du herausfinden, ob deine Uni das Deutschlandstipendium anbietet.
Bildungs- oder Studienfond
Eine relativ unbekannte Option der Studienfinanzierung ist der Bildungs- oder Studienfond. Privatpersonen, aber auch Stiftungen und Unternehmen unterstützen Studierende, indem sie Geld auszahlen, das sie vorher als Anleger in einen Fonds eingezahlt haben. Die Studierenden zahlen die entsprechende Summe nach Eintritt in das Berufsleben zurück, woraus sich die Renditen für die Anleger ergeben. Kritisch zu betrachten ist an dieser Stelle jedoch, dass die Finanzierung nur über die Regelstudienzeit plus maximal ein Semester erfolgt. Außerdem ist die Auswahl der Studierenden, die eine solche Finanzierung erhalten extrem leistungsabhängig und personenbezogen.
Bildungskredit vs. Studienkredit – wo ist der Unterschied?
Der Bildungskredit ermöglicht eine Finanzierung der Schlussphase des Studiums – beispielsweise für Praktika und Ergänzungs- oder Aufbaustudiengänge. Die Bildungsstätte muss dabei Bafög-anerkannt sein und es werden maximal 300 Euro monatlich über zwei Jahre ausgezahlt. Dabei spielt das Vermögen bzw. das Einkommen der Eltern jedoch keine Rolle.
Beim Studienkredit hingegen wird das Darlehen von einer Bank ausgezahlt, wobei die üblichen Bedingungen der Kreditwürdigkeit hier keine Rolle spielen, da Studierende diese logischerweise nicht erfüllen. Die Zinsen entsprechen ebenfalls nicht den üblichen Konditionen und sind besonders niedrig. Monatlich können bis zu 650 Euro beantragt werden.
Recherche lohnt sich
Es gibt viele Optionen, finanzielle Unterstützung zu bekommen und eine intensive Recherche führt sicherlich auch zum Erfolg. Viele Auszubildende und Studierende erhalten nur geringe Bafög-Summen und benötigen weitere finanzielle Mittel, die die Eltern nicht stemmen können – oder wollen. Daher bietet es sich an, weitere Möglichkeiten in Betracht zu ziehen, um die Ausbildung möglichst sorgenfrei absolvieren zu können.